Patricia Strimb über Zahntechnik und den Motivationsschub für ihre Arbeit

Zahntechnik

Patricia Strimb über Zahntechnik und den Motivationsschub für ihre Arbeit

In einem Interview spreche ich mit Patricia Strimb über Zahntechnik, die Ausbildung, den notwendigen Blick über den Tellerrand und die Kraft von Meditation. Die angehende Zahntechnikerin (Zahntechnik Norbert Wichnalek HIGHFIELD.DESIGN) ist Gewinnerin des Kuraray Noritake-Award 2022/23 behauptete sich bei einem Hands-on-Kurs mit ZTM Jochen Peters. Erschienen ist das Interview (erstellt im Auftrag von Kuraray Noritake) in der Zeitschrift Quintessenz Zahntechnik (Ausgabe 5/2023).

Liebe Patricia, warum hast Du Dich dafür entschieden, am Kuraray Noritake-Award teilzunehmen?

Dafür gab es verschiedene Gründe. Ich mag Wettbewerbe, bei denen man das eigene Können mit anderen messen kann. Diese Art der Reflexion ist mir wichtig. Zudem ist mein Ausbildungslabor ganzheitlich orientiert aufgestellt; wir betrachten unsere Arbeit immer von verschiedenen Perspektiven. Es ist mir wichtig, über meinen eigenen fachlichen Tellerrand zu schauen und auch andere Sicht- und Arbeitsweisen kennenzulernen. Der Kuraray Noritake-Award ist dafür eine gute Plattform. Mein Kollege Lukas Wichnalek nahm bereits beim ersten Award im Jahr 2017 teil und konnte sich über Platz 1 freuen. Ich folge nun seinen Fußstapfen; gleichwohl gehe ich natürlich meinen eigenen Weg. Den Wettbewerb nahm ich von Anfang an sehr ernst. Und auch bei dem Hands-on-Kurs habe ich fachlich mein Bestes gegeben. […]

Nicht nur das rein technische Können ist für mich ausschlaggebend, sondern das Fokussieren auf das Wesentliche und eine hohe Eigendisziplin gehören zu den Erfolgskomponenten.

Vorbereitung auf die Gesellenprüfung, Kuraray Noritake-Award und einen weiteren zahntechnischen Wettbewerb (VITA Zahnfabrik). Wie hast Du dies alles geschafft?

Das war in der Tat ziemlich herausfordernd. Jeder Wettbewerb ist eine Momentaufnahme, bei dem man Leistung auf Knopfdruck abrufen muss. Hierfür ist die mentale Ausrichtung genauso wichtig wie das fachliche Können. Ich habe in der Meditation einen Weg für mich gefunden, der mir dabei hilft, meine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, indem der Geist beruhigt und der Stress reduziert werden. Meditation hilft mir bei der Selbstreflexion. So erhalte ich einen besseren Einblick in meine eigene innere Welt und lerne zu verstehen, wie ich auf bestimmte Situationen reagiere. Daraus entstehen Klarheit und die Offenheit für Kreativität. Dies ist nicht nur ein gutes Training für den Beruf. Balance zwischen Körper, Geist und Seele zu finden und aufrechtzuerhalten, ist gerade in unserer leistungsorientierten Gesellschaft eine Kunst für sich, die mir persönlich viel Kraft gibt.

Und was nimmst Du aus dem Wettbewerb mit?

… die große Freude über die Bestätigung meiner Leistung. Auch der Spirit, der bei dem Hands-on-Kurs mit ZTM Jochen Peters unter uns Finalisten herrschte, hallt nach. Für mich war auch eine bereichernde Erfahrung, dass mein Kollege Joudat Alattar, mit dem ich gemeinsam bei HIGHFIELD.DESIGN meine Ausbildung absolviere, ebenfalls in der finalen Runde des Awards war. Wir haben uns gegenseitig motivieren können und gemeinsam eine tolle Leistung erreicht. Grundsätzlich möchte ich weiterhin an mir bzw. meiner fachlichen Expertise arbeiten. Dazu gehört auch die Fähigkeit, sich immer wieder motivieren zu können. Insbesondere das Fokussieren auf das Wesentliche und die Eigendisziplin möchte ich weiterhin ausbauen, denn nur so komme ich auch fachlich voran.

Und: Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten fachlichen Wettbewerbe, z. B. den kommenden Kuraray Noritake-Award, bei dem ich sicherlich wieder mitmachen werde.

 

Norbert, als Ausbilder bist Du sicherlich stolz auf den zahntechnischen Nachwuchs in Deinem Labor. Was ist aus Deiner Sicht die Grundlage für den guten Start in das zahntechnische Berufsleben?

Norbert Wichnalek, HIGHFIELD.DESIGN, Augsburg: „Ich freue mich, dass Patricia den ersten Platz beim Kuraray Noritake-Award belegt hat. In unserem Labor setzen wir grundsätzlich mehr als ‚nur´ den Lehrplan um. Wir möchten angehende Zahntechniker motivieren und inspirieren. Denn die besten Leistungen werden dann erbracht, wenn die Motivation und das Verstehen für den Sinn der Arbeit da sind. ‚Achtsamkeit bedeutet, dass wir ganz bei unserem Tun verweilen, ohne uns ablenken zu lassen‘ ­­– diese Weisheit von Dalai Lama hat für mich eine hohe Relevanz. Sich selbst zu motivieren und durch Erfolgserlebnisse mit Leichtigkeit und Freude einen wunderbaren Beruf erlernen, dieses Gefühl möchten wir den Azubis mitgeben. Im Prinzip muss man ja ‚nur‘ die Natur kopieren; doch dies bedarf der hohen Kunst mentaler Konzentration und natürlich dentales Fachwissen. Beides versuche ich bestmöglich zu vermitteln. Und wir geben Patricia – sowie allen anderen (angehenden) Zahntechnikern in unserem Labor – die Möglichkeit, ihr volles fachliches Potential ausleben … und ich glaube, dass dieses Potential immens ist, wenn die positive Motivation aufrecht erhalten bleibt.“