– ZTM Christian Lang, Hürth/Köln –
Dem Gedanken der Biomimetik obliegt, die von der Natur geschaffenen Phänomene als Lehrmeister anzuerkennen und davon zu lernen. Auch in der Zahntechnik bestimmen biomimetische Philosophien den Arbeitsalltag, zum Beispiel bei der Herstellung keramischer Restaurationen.
Der Blick in das Innere eines Zahnes gibt dem Zahntechniker wichtige Indizes für die naturnahe Imitation. Zum Beispiel zeigt sich am Übergang zwischen Dentin und Schneide eine glasklare hauchdünne Schicht, die als Lichtleiter fungiert. Um mit einer keramischen Restauration dem natürlichen Aussehen eines Zahnes nahezukommen, versuchen wir, diesen Lichtleiter zu imitieren.
Auf den geschichteten Dentin-Körper wird eine transparente Keramikmasse aufgestreut. Wie feiner Puderzucker verteilt sich das Pulver gleichmäßig über dem Dentin und wird nun mit destilliertem Wasser leicht benebelt. Danach kann die Schichtung im gewohnten Vorgehen mit Schneidemasse komplettiert und im Keramikofen gebrannt werden.
Durch dieses Vorgehen wird eine dünne transparente Schicht im Inneren (Lichtleiter) der keramischen Restauration erzeugt. Angelehnt am Vorbild des „natürlichen Zahns“ streut dieser Lichtleiter das einfallende Licht. Ergebnis ist ein diffuses Lichtspiel und eine natürlich modifizierte Zahnfarbe.
Die Ehrfurcht vor dem, was die Natur geschaffen hat, gibt dem Zahntechniker die Inspiration, um mit nötiger Sorgfalt und handwerklicher Fertigkeit den Zahnmediziner bestmöglich dabei zu unterstützen, „Zähne“ wieder in den harmonischen Einklang mit dem orofazialen System des Patienten zubringen.
„Believe in workflow of dental arts!“